Die Playa de Palma zählt mit über 70 Hotels und mehr als 30.000 Bettenplätzen zu den größten Urlaubsorten auf Mallorca. | M. C.

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Wo viel Licht, da ist auch starker Schatten, ließ Johann Wolfgang von Goethe einst seinen Götz von Berlichingen im gleichnamigen Schauspiel sagen. Er hätte diese Worte auch sehr gut der Präsidentin der Hoteliersvereinigung an der Playa de Palma (AHPP), Isabel Vidal in den Mund legen können, die Mitte November Bilanz zu der abgelaufenen Saison zog. Sie hätten wie die Faust aufs Auge gepasst. Durchweg sonnig ging es dort in den vergangenen Monaten sowohl am Meeresufer als auch in den Chefetagen der Hotels zu. So lag die durchschnittliche Belegungsrate der Unterkünfte zwischen Mai und Oktober bei bis zu 87 Prozent, und damit auf nahezu gleichem Niveau wie vor der Corona-Zäsur im Jahr 2019.

Zufrieden sei man auch mit den Aussichten für die letzten Monate im Jahr, erklärte Vidal. Im November und Dezember sollen bis zu 45 Prozent der Betten in den nicht geschlossenen Unterkünften an der Playa de Palma belegt sein. Den ganzen Winter geöffnet bleiben von den rund 70 Hotels entlang der Ferienmeile in diesem Jahr sogar 17 Häuser, zwei mehr als im gleichen Zeitraum 2019/2022.

Hinsichtlich der Herkunftsländer der Touristen blieb es wie der Sonnenschein alles beim Alten. „Die Mehrzahl der Urlauber kommt weiterhin aus Alemania”, referierte Isabel Vidal bei der Pressekonferenz Mitte November in Arenal. Exakt 62,46 Prozent aller Feriengäste zwischen Mai und Oktober waren Deutsche, gefolgt von Spaniern, Holländern, Briten und Franzosen.

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Die zu Ende gegangene Saison hatte aber auch wieder Schattenseiten für den Hoteliersverband an der Playa de Palma. Diese machten sich in drei Defiziten bemerkbar: Sicherheit, Infrastruktur, Sauberkeit. „Wenn wir mittel- oder langfristig eine Klientel bedienen wollen, die qualitativ höhere Ansprüche an ihren Urlaub stellt, dann müssen wir uns auf die Verbesserung dieser drei Mängel konzentrieren”, erklärte Vize-Verbandspräsident José Antonio Fernández de Alarcón auf der Pressekonferenz.

Zu den Problemzonen gehören dabei die Abschnitte zwischen den Strandbuden, also den sogenannten balnearios, 5 und 7 sowie in der Umgebung von Nr. 1. Dort hätten sich auch in dieser Saison die Beschwerden von Hotelgästen über nächtliche Ruhestörung durch betrunkene und randalierende Party-Urlauber sowie über Kleinkriminelle, Straßenprostituierte und Drogenverkäufer konzentriert. Zumal würden viele Gastro-Betriebe und Lokale in diesen Gegenden gegen die Bestimmungen wie Öffnungszeiten, Alkoholausschank und Musik-Lautstärke verstoßen, ohne dass die Polizei einschreite, monierte Fernández de Alarcón.

Wie Verbandspräsidentin Isabel Vidal kritisierte er zudem den Mangel an öffentlichen Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktureinrichtungen, wie Straßenbeleuchtungen, Tourismus-informationspunkten oder gar öffentlichen Toilettenhäuschen. „Auch dieses Jahr hat die Landesregierung keinen Cent aus den Einnahmen der touristischen Übernachtungssteuer auf den Balearen in die Verbesserung des Ortsbildes an der Playa de Palma investiert”, erklärte der Vize-Verbandspräsident. Gleiches gelte für die weiterhin bestehenden Defizite in der Gegend hinsichtlich der öffentlichen Müllentsorgung. Auch hier müsste vonseiten der Behörden viel mehr Geld und Personal eingesetzt werden, um den Ferienort zu einem durchweg sauberen Flecken zu machen.